Seide und seine Pflege
Seide
Seide ist eine Faser aus dem Kokon der Seidenraupe. Damals wie heute gilt sie als eine der edelsten und teuersten Fasern. So bildet sie das Material, aus dem Kleider für den Abend in der Oper oder im Theater genauso wie Hochzeitkleider für die stil- und anspruchsvolle Braut hergestellt werden. Im Alltag als Schal oder am Abend als Stola oder Korsett getragen, ist Seide ein echtes Allroundtalent zum Schneidern von exquisiten Accessoires und Kleidungsstücken.
Geschichte
Ursprünglich kommt Seide aus China. Schon damals war sie ein wichtiges Handelsgut, das über die Seidenstraße nach Europa transportiert wurde. Chinesische Seide stammt vom domestizierten Seidenspinner (Bombyx mori). Der Legende zufolge soll der Kaiser Fu Xi als Erstes den Einfall gehabt haben, Seidenraupen zur Herstellung von Kleidungsstücken zu verwenden. Heutzutage wird die Entstehungszeit der Seide zwischen 2.700 und 2.600 v. Chr. angenommen; während der Ausgrabungen von Qianshanyang wurden Teile von Seidengeweben gefunden, die um 2.750 v. Chr. datiert werden konnten. Der Handel mit chinesischer Seide bestand schon zu Anfang der Zeitrechnung. Sie gelangte über mehrere Handelsstationen, so beispielsweise Sri Lanka und Indien, bis nach Rom. Der Transport der Seide von China nach Italien dauerte etwa 18 Monate. Im Mittelalter machte der Schmuggel der Eier des Seidenspinners nach Europa eine Produktion von Seide auch außerhalb Chinas möglich, obwohl es den Chinesen bei Todesstrafe verboten war, die Eier oder Raupen außer Landes zu bringen. Daraufhin etablierten sich eine Reihe von Regionen in Europa als Zentren der Seidenherstellung und Seidenfärberei, so beispielsweise Sizilien oder die Stadt Lucca in Italien.
Eigenschaften
Seide zeichnet sich vor allem durch ihren Glanz und ihre Festigkeit aus. Sie wirkt isolierend sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte. Darüber hinaus kann sie einen Großteil ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen. Sie knittert kaum bis gar nicht und erscheint besonders brillant. Empfindlich ist sie gegenüber Abrieb, Hitze und Wasserflecken. Die Qualität von Seide hängt vor allem von ihrem Gewicht und der Feinheit der Fasern ab. Die Seidenarten reichen von der bekannten und beliebten Maulbeerseide aus dem Seidenraupenkokon des Maulbeerspinners über Mugaseide bis hin zu Bouretteseide. Wildseide wird aus den Kokons von schon geschlüpften Schmetterlingen gewonnen. Weil sie nicht so aufgehaspelt werden können wie Kokons aus Zuchtseide, kommen Stoffe aus Wildseide mit kleinen, charakteristischen Unebenheiten und Unregelmäßigkeiten daher.
Stoffarten
Seidenstoffe sind Multitalente, das sich sowohl zum Tragen und Getragenwerden im Alltag als auch am Abend eignen. Ob als schillerndes Kleid oder als Corsage, mit einem aufregenden Accessoire oder Kleidungsstück aus Seide zieht Frau alle Blicke auf sich. Eine Corsage Alltag kommt edel daher, ohne allzu aufreizend zu wirken. Und auch am schönsten Tag des Lebens, der Hochzeit, ist sie überall zu finden: die Seide. Durch verschiedene Behandlungen oder Webverfahren entstehen unterschiedliche Stoffe und Qualitäten, die von Chiffon über Duchesse, Charmeuse, Pongé, Satin, Atlas, Taft, Jacquard, Plissee, Brokat, Crêpe de Chine, Georgette, Organza, Surah und Samit bis hin zu Honanseide reichen. Seide eignet sich zur Herstellung hochwertiger und exquisiter Kleidungsstücke wie der Corsage oder dem Kleid für die Braut zur Hochzeit.
Pflege
Wenn Seidenprodukte richtig gepflegt werden, halten sie jahrelang, ohne an Qualität oder Schönheit einzubüßen. Weil es sich um eine Naturfaser handelt, kann sie nicht so sorglos behandelt werden wie Chemiefaser. Es gilt daher, einige wenige, wichtige Hinweise zur Pflege zu beachten. Seide sollte niemals ausgewrungen, mit Bleichmittel gewaschen, mit Parfum oder Deodorant besprüht oder beim Bügeln mit Wasser besprengt werden. Zudem sollte man darauf achten, Seidenprodukte, so beispielsweise das Korsett oder die Corsage Alltag, möglichst keinem starken Sonnenlicht auszusetzen.